Was bedeutet das Vorkommen von Nickel in frühgeschichtlichen eisernen Gegenständen? Arne, Ture J. Fornvännen 1962(57), s. 335-337 http://kulturarvsdata.se/raa/fornvannen/html/1962_335 Ingår i: samla.raa.se SMÄRRE MEDDELANDEN WAS BEDEUTET DAS VOBKOMMEN VON NICKEL IN FBUHGESCHICHTLICHEN EISEBNEN GEGENSTÄNDEN? In einem Aufsatz in „Woprosy istorii" 12, 1953 hat D. Avdusin auch den Ursprung der auf dem wikingerzeitlichen Gräberfelde von Gnezdowo (Smolensk) gefundenen Schwerler behandelt. Als Argument fiir ihren russischen Ursprung fiihrt er an, „dass man in ihnen durch Spektralanalyse eine unbcdeutende Mischung von natiirlichem Nickel gefunden hat, was fiir Eisengegenstände unzweifelhaften russischen Ursprungs charakteristisch ist, z. B. romboidische Speerspitzen, Nieten, eine typische russische Axt u. s. w. Alle diese Gegenstände sind aus Metall von demselben geologischen Rayon in Russland verfertigt. Die Technik, die zur Verfertigung dieser Schwerler nötig war, war dem russischen Handwerker wohl bekannt. Also muss m a n die Arnische cigensinnig aufrechtcrhaltene aber nicht bewicsene These von skandinawischem Ursprung der Gnezdowo-Schwerlcr zuriickweisen". Avdusin stiitzt sich auf die Analysen, die von V. A. Koléin ausgefuhrt wurden, und dieser seinerseits auf Avdusin, wenn er versichert, dass das ganze Inventarium in Gnezdowo mit Ausnahme von ein paar Gräbern lokaler Fabrikation ist. Rybakov meint, dass cs unzweifelhafte Beweise dafiir gibt, dass „wenigstens ein Teil der Schwcrthandgriffe in russischen Städten verfertigt wurden". Gerade das was ich selbst in meiner Arbeit „La Suéde et 1'Orient" behauptet habe! Die Untersuchungen Kolcins von 12 Schwertern, darunter 5 von Gnezdowo, sind in technischer Hinsicht von Interesse, beweisen aber nicht, dass sie russisches Fabrikat sind. W e n n man beweisen will, dass das Verkommen von Nickel in Schwertern eine russische Fabrikation andeutet, muss man auch beweisen, dass Nickel in Schwertern und anderen Gegenständen skandinawischen, karolingischen oder anglosachsischen Ursprungs nicht anlreffbar ist. Kolcin hat 15 eiserne Gegenstände aus Gnezdowo analysiert und dabei Nickeleinmischung in 9 davon gefunden. Zwei Schwerterzeigten Spuren von Nickel, eine Speerspitze 0,17 °/o, eine Pfeilspitze 0,6 °/o, die iibrigen Gegenstände (Messer, Axt, Nagel und Nieten) weniger als 0,1 °/o. Aber 3 Schwerler von Gnezdowo zeigen gar keine Nickeleinmischung, und Koléin will nicht behaupten, dass die untersuchten Gegenstände im alten Smolensk hergeslellt wurden, weil wir keine Analyse von Mooreisen aus den umliegenden Distrikten besitzen. 335 SMÄRRE MEDDELANDEN In Schweden fehlt es leider an so griindlichen Analysen von Eisengeräten, wie die von Koléin zustande gebrachlen. Aber iiber das Vorkommen von Nickel känn man eine gewisse Vorstellung erhalten durch das Studium einer Abhandlung von Sture Landegren iiber die Geochemle der Schwedischen Eisenerze. Nickel kommt vor in Meteoriten, vulkanischen Bergarten, Sedimenten und Eisenerzen, beispiclsweise in postglazialer Ton-„gyttja". 1 Eine Analyse von Moor- und Seeerzen ist sowohl in Schweden wie in Russland höchst notwendig. Immcrhin sind Analysen von eisernen Waffen und Werkzeugen aus der ganzen Eisenzeit in Skandinavien durchgefiihrt. T. Dannevig Hauge teilt in seiner Abhandlung „Om Blesterbruk og mgrjcrn" (Universitetets Old-Saksamlings Skrifter III, Oslo 1946) mit, dass bei Analyse von 44 eisernen Gegenständen aus prähistorischer Zeil Nickel, wenn auch in kleinen Quantitäten, angetroffen wurde. Eine Eisenstange aus der Wikingerzeit, gefunden in einem Depotfund von Opland, enthielt 0,111 °/o Nickel, ein eisernes Schwert aus römischer Zeil (Valdres in Opland) 0,162%, ein Schildbuckel (Opland) aus römischer Zeit 0,098 °/o, eine Axt (Wikingerzeit, in Opland) 0,035 °/o, eine Axt aus der Merowingerzeit 0,032 °/o, eine Pfeilspitze (Opland) 0,655 °/o u. s. w. bis 0,010 °/o. Ein hcrvorragender Mineraloge Prof. A. Hadding in Lund hal naehgewiesen, dass die Nieten im Wikingerschiffe von Oseberg Nickel enthielten, wodurch sie gegen Verrostung geschiitzt wurden. Nickel hat man also in skandinawischen (norwegischen) Eisengegensländen aus dem ganzen ersten nach-chrisllichen Jahrtausend gefunden; das ist also keine russische Spezialität. Der russische Archäologe Sizow kannte seinerzeit 7 Schwerler aus den Gnezdower Kurganen. Sie sind später um mindestens 3 vermehrt worden. Allés in allem kennt m a n aus Russland 70—80 wikingerzeitliche Schwerler. Die Sowjetrussischen Archäologen nennen diese Schwerler immer fränkisch oder karolingisch. In der Tat findet man bei preliminärer Berechnung mindestens 500 solche Schwerler in Schweden und ca 2000 in Norwegen. 2 Gewiss sind sowohl anglosachsische wie fränkische und nordwestdeutsche Schwerttypen nach Skandinavien importiert und dort nachgebildet worden. Die Klingen trägen bisweilen den Namen des Herstellers und die Ornamentik der Griffe zeugt in einigen Fallen vom fremden Ursprung. Aber die grosse Masse der in Skandinavien gefundenen Schwerler ist einheimischen Ursprungs. W a s speziell Schweden betrifft, gab es in der Vendelzeit (ca 600—800), ja fruher, eine voll ausgebildete Schwertschmiedetradition, wozu bei den Ostslaven k a u m ein Gegenstiick existiert. Unter den 70 bis 80 zweischneidigen Wikingerschwertern, die in Russland angetroffen wurden, gibt es unzweifelhaft einige, 1 Sture Landegren, On the Geochemistry of Swedish iron öres and associated rocks (Sveriges geologiska undersökning, årsbok 42, No. 5, 1948. * Guttorm Gjessing, Norske og fremmede sverd i vikingetiden (Historisk Tidskrift, 2 Bind, Oslo 1930—33). 336 SMÄRRE MEDDELANDEN die durch ihre Inschriften einen „karolingischen" Ursprung bezeugen, und einige die, wie ich vor langer Zeit angedeutet habe, auf den Klingen anmontierte Griffc in orientalischem Stil besitzen; sie sind wahrscheinlich in der Ukraina verfertigt. Aber der Import von Schwertern durfte wesentlich von skandinawischem Gebiet ausgegangen sein und was speziell die GnezdowoSchwerter betrifft, gibt es keinen Grund anzunehmen, dass sie nicht in Skandinavien hergestellt wären, denn hier existierte kein Verbot gegen solchen Export und Gegenstiicke von den Gnezdowo-Schwertern gibt es hier in grosser Anzahl. W e n n man behauptet, dass „die warjagischen besoldetcn Krieger nebenbei wandernde Händler waren, die Frauenschmuck an die druzina der Kriviöen verkauften", so frägt m a n : W a r u m bälten diese kriegerischen Händler nicht auch Schwerler an die Kriviéen verkaufen können? Und gibt es uberhaupt einen Beweis dafiir, dass ein einziges Schwert dieser wikingcrzeitlichen Typen von ostslawischen Schmieden verfertigt wurde? Gewiss könnten diese Schmiede schon seit dem Anfang des ersten J a h r l a u s e n d s einfache Eisengeräte verfertigen, aber wo sind die von ihnen geschmiedeten Schwerler? T . J . Arne SAMMANFATTNING Vikingatidssvärd, funna i Ryssland, h a r av ryska forskare ansetts vara tillverkade i detta land, om de innehåller spår av nickel. Denna metall förekommer dock även i a n d r a länder (även skandinaviska) och denna metalls förekomst ger alltså ingen antydan om svärdets härkomst. I Ryssland saknas en äldre romersk eller folkvandringstidstillverkning av svärd, varför de i detta land funna vikingatidssvärden kunna anses vara utifrån importerade. VIKINGATID Vi h a r under senare år fått uppleva, att det blivit populärt med arkeologi på ett sätt som aldrig förr. Det, som tidigare varit ett exklusivt intresse för den bildade eller bildningstörstande, h a r trängt ut i allt vidare kretsar och är nu föremål för en stadigt stigande efterfrågan vid våra bokhandelsdiskar. I väsentlig grad anser m a n detta bero på att folk reser mera nu än förr. Man besöker främmande länder och matas med sevärdheter i form av konst- och kulturminnen på löpande band. E n organiserad propaganda sörjer för, att m a n skall bli delaktig av alla märkvärdigheter, och m a n reser så småningom hem igen, kanske tröttare än vid avresan, men med huvudet fullt av nya och fängslande intryck. Man vill veta mera om den klassiska arkitekturen, om etruskerna eller om det holländska måleriet, och så vaknar läslusten. Inom 337